Historie –  die Stadtbibliothek im Wandel

Die Stadtbibliothek Puchheim ging aus der 1964 in der katholischen Pfarrei St. Josef gegründeten Pfarrbücherei hervor. 1973 beteiligte sich die Gemeinde finanziell am Bestandsaufbau. 1980 wurden die rechtlichen Voraussetzungen zwischen der Gemeinde und der Pfarrgemeinde St. Josef geschaffen, eine gemeinsame Gemeindebücherei Puchheim zu betreiben.

1983 konnte die Bücherei in ein eigenes Gebäude in der Poststraße 4 umziehen, das mit 200 Quadratmetern Nutzfläche eine bessere Präsentation und eine Erweiterung des Medienbestandes ermöglichte. Die Einwohner honorierten die finanziellen Anstrengungen in den folgenden Jahren mit einer Steigerung der Ausleihe um durchschnittlich 40 Prozent. 1988 wurde in Puchheim-Ort eine Zweigstelle in der Alten Schule eröffnet, welche aber 2010 wieder geschlossen wurde.

Mit einem weiteren Um- und Ausbau 1992/93 wurde der anwachsenden Medien- und Leserzahl in der Hauptstelle Rechnung getragen und die Nutzfläche verdoppelt.
1994 begann, nach einer aufwendigen Umstellung von Karteikarten auf Computer, der EDV-Betrieb. Mit zwei Internet-Plätzen für die Leser hielt 2001 auch das Onlinezeitalter Einzug in die Bibliothek.

2020 begannen erste Planungen für eine Selbstverbuchung mit automatischer Rückgabe. Diese konnten 2022 abgeschlossen werden, wodurch die Kunden ihre Medien jetzt selbstständig Ausleihen und Zurückgeben können.

Nachdem lange Zeit geplant war, die Bibliothek durch einen Neubau zu ersetzen, investierte man ab dem Jahr 2022 noch einmal kräftig in das alte Bestandsgebäude. Der Neubau wird erst Anfang der 2030er realisiert.

2022 – die Sanierungsarbeiten starten:

Im Juni 2022 schloss die Stadtbibliothek Puchheim ihre Türen -vorerst. Der Zeitplan war äußerst knapp bemessen und erforderte eine penibel abgestimmte Planung zwischen den einzelnen Handwerksbetrieben und Firmen. Aber die Spannung und der Aufwand in dieser kurzen Zeit hat sich gelohnt: Nach nur zwei Wochen konnte die Stadtbibliothek mit einem neuen Eingangsbereich, automatischer Selbstverbuchung, teils frisch gestrichenen Wänden und einem komplett renovierten Kinderbereich neu durchstarten.

Gerade der Kinderbereich hatte eine Renovierung dringend nötig. Die Bibliotheksregale, der Boden aber auch die Wandfarben stammten teils noch aus den Anfangszeiten der Bibliothek in der 1980er Jahren und waren in vielerlei Hinsicht alt, verbraucht und nicht mehr zeitgemäß.

Der alte Teppichboden wurde komplett entfernt und durch einen PVC-Belag in modernem und zeitlosen Grau ersetzt. Der Raum an sich wurde in fünf verschiedene Bereiche unterteilt.

Jeder Bereich ist jetzt -abgestimmt auf die jeweilige Altersgruppe- andersfarbig gestrichen. Die jeweilige Farbe findet sich dabei nicht nur an der Wand zur Orientierung, sondern auch als Klebepunkt auf den zur Altersgruppe gehörenden Büchern. Diese wurden im Zuge des Umbaus ebenfalls mit neuen Rückenschildern beklebt und teilweise in Interessenskreise neu in den Regalen aufgestellt.

Alle Regale sind individuell von einem Schreiner gebaut und auf Rollen gesetzt, um den Raum -beispielsweiße bei Klassenführungen- flexibel nutzen zu können.

Der neue Teensbereich wurde mittels Regalen vom übrigen Kinderbereich abgetrennt und durch den Abbruch eines Lagerraums vergrößert. Besonderes Highlight ist neben einem großen Graffiti, die Gamingecke, in der an den beiden Konsolen „Nintendo Switch“ oder „Playstation 5“ gespielt werden kann. Die zweite große Neuerung für Jugendliche ist ein sogenanntes Lernkabinett, ein Raum, der mit Tischen, Stühlen, Whiteboard und Laptops ausgestattet ist und Platz zum Lernen und Arbeiten bietet.

2023 feiert die Bibliothek in einer Festwoche ihr 40-jähriges Jubiläum, weitere Teile der Bibliothek sollen ebenfalls saniert werden, um das Gebäude noch weitere zehn Jahre vollumfänglich nutzen zu können.

 

 

Kuratorium

Am 4. September 1980 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Gemeinde Puchheim und der katholischen Pfarrkirchenstiftung St. Josef und Maria Himmelfahrt geschlossen. Jeweils vier Mitglieder der politischen Gemeinde und der Pfarrgemeinde unter Vorsitz des 1. Bürgermeisters regeln seither in einem Büchereikuratorium alle über den laufenden Betrieb hinausgehenden Angelegenheiten, wie zum Beispiel Öffnungszeiten und Gebühren. Einmal jährlich wird in der Sitzung des Kuratoriums der Jahresbericht und der Haushalt der Bibliothek erörtert.

2023 wurde der alte Kooperationsvertrag aus dem Jahre 1980 durch einen neuen Vertrag ersetzt und am 31.01.2023 offiziell von Herrn Pfarrer Menzel und dem Ersten Bürgermeister der Stadt Puchheim Norbert Seidl unterschrieben. Da sich Bibliotheken ständig wandeln, wurde nun auch der Vertrag aktualisiert und der heutigen Zeit angepasst.

 

Pfarrer Stefan Menzel und Erster Bürgermeister Norbert Seidl bei der Unterzeichnung des neuen Kooperationsvertrags für die Stadtbibliothek Puchheim.